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Augenpaare haben wollten und so begeisterte

Kunden von morgen wurden.

Diese traditionsreiche USA-Japan-Verbindung

zwischen den beiden Moon-Standorten ist auch

Grund für die zahlreich teilnehmenden Customizer

aus den Vereinigten Staaten. In früheren Jahren

lugten Japans Umbauer ehrfurchtsvoll über den

Pazifik, heute blickt die ganze Custom-Welt nach

Japan. Die kompromisslosen und detailreichen

Umbauten der japanischen Top-Builder zeugen von

einer Qualität, die scheinbar keine Aufwandsbe-

grenzung kennt. Der Ideenreichtum und die meis-

tens gelungenen Design-umsetzungen inspirieren

Motorfreunde in aller Welt. Zwar sind die meisten

Fahrzeuge klassische Chopper-Umbauten, aber

mitunter sind auch interessante junge Schrauber

mit ihren Kreationen herausgestochen, wie zum

Beispiel die weinrote Honda CB750F von Takashi

Nihira alias Wedge Motorcycle. „Der Rahmen

ist an fast jeder Ecke modifiziert, damit ich diese

niedrige und gerade Linie hinbekommen habe“,

erklärt Takashi-San der vom Auspuff bis zum Tank

alles selbst gebaut, aber eigentlich eine kleine

Lackiererei in der Nähe von Tokio betreibt. Ebenso

die Flat-Tracker Yamaha DT-1 mit dem roten und

handbeschriftetem Tank von Ako Motorcycles im

Sonic-Weld ähnlichen Starrahmen mit Öl-Reservoir

im vertikalen Rohr unterm Bates-Sitz – natürlich

town, einer gediegenen Gegend, die einer modernen Trabanten-

stadt gleicht. Mit Solidarisierungsaufkleberkampagnen versucht

Ausrichter ‚Moon of Japan‘ bereits monatelang im Vorfeld

Besucher zu sensibilisieren, möglichst leise und rücksichtsvoll zu

sein, um die Show weiterhin stattfinden lassen zu können. ‚Save

the Yokohama HotRod- and Custom-Show‘ zierten die letztjähri-

gen Stickers und für 2016, der Jubiläumsshow, wurde kürzlich der

Slogan ‚Respect our Culture – Mamoroh‘ ausgelobt. Leider sollen

Besucher deswegen auch nicht mehr mit ihren Motorrädern anrei-

sen, was bei der Menge sicher sinnvoll erscheint, aber in früheren

Jahren eine Show für sich war, wenn Horden schräger Bikes auf

die Parklätze und in die Tiefgarage donnerten.

Verantwortlich für das große Ansehen der Show sind in erster

Linie die hohe Qualität der Umbauten japanischer Custom-

Schmieden und natürlich die jahrelange Arbeit von Shige Suganu-

ma, dem heutigen Inhaber der Firma Moon. Suganuma hat nach

dem Tod von Dean Moon Anfang der 90er Jahre die Geschäfte

übernommen, da er bereits als langjähriger Moon-Händler in

Japan und als Freund der Familie Moon das traditionsreiche Busi-

ness kannte: Der Kalifornier Dean Moon war seit den 40er Jahren

als HotRodder auf den amerikanischen Salzseen unterwegs und

galt als feste Größe bei Drag Races. Mit diesen Erfahrungen im

Rücken war er in den 50er Jahren einer der ersten, der daraus ein

Geschäftsidee entwickelte, mit seiner Firma ‚MOON Speed Equip-

ment‘ Tuningteile produzierte und seine meist knallgelb und den

‚Moon Eyes‘ an den Fahrzeugen lackiert bei Shows und Rennen

mitmischte. Moon‘s Marketing erreichte sogar jüngste Autofans,

die alle die Dragster-Modellautos von Revell mit den lustigen