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was tun mit dem Tagfahrlicht von Bea´s Motorrad,

das sich nicht ausschalten lässt? Die lapidare Ant-

wort des Polizisten: einfach ein Stück Karton davor

kleben, ist doch klar!

Nach ein paar ruhigen Tagen am Strand von Siha-

noukville, in denen wir uns vom Verkehrschaos der

letzten Tage erholen, brechen wir auf gen Norden,

um das Landesinnere zu erkunden. Allerdings kom-

men wir nicht weit, denn bereits nach wenigen Ki-

lometern müssen wir auf einer staubigen Lehmpis-

te eine Zwangspause einlegen, denn eines unserer

Motorräder läuft nur noch auf einem Zylinder. Im

Schatten einiger Bäume wird das Motorrad zerlegt

und der Übeltäter ist auch schnell gefunden. Eine

der beiden Zündeinheiten ist defekt, doch da dies

eine typische Transalp-Krankheit ist, haben wir eine

Ersatzeinheit mit im Gepäck. So kann unsere Fahrt

nach kurzer Unterbrechung auch schon weiter

gehen.

Auf dem National Highway Nummer 6 machen wir

uns auf nach Siem Reap. Das Wort „Highway“ ist

allerdings etwas irreführend, denn es handelt sich

eher um eine mit unzähligen Schlaglöchern übersä-

te Landstraße, als um einen echten Highway.

Weite Teile des Landes sind überflutet

Zu allem Überfluss gab es in Kambodscha in den

letzten Wochen sehr starke Regenfälle und so sind

Kaum haben wir die Grenze nach Kambodscha überquert, verän-

dert sich die Landschaft deutlich. Die Straße ist zu beiden Seiten

von dichtem, grünen Dschungel umgeben und nur noch selten

passieren wir kleine Dörfer mit einfachen Bambushütten. Als wir

dann auch noch an einem Verkehrsschild vorbeikommen, das uns

vor wilden Elefanten warnt, ist uns endgültig klar, dass wir das

hektische Treiben Thailands hinter uns gelassen haben.

Verkehrsschilder warnen vor wilden Elefanten

Wir überqueren den Preak Pipoh Fluss, an dessen Ufer sich ein

kleines „schwimmendes Dorf“ angesiedelt hat. Die einfachen

Bambushütten stehen auf langen Stelzen direkt im Fluss, während

sich nur wenige Meter weiter einige riesige, schwarze Wasserbüf-

fel am Flussufer im Schlamm suhlen.

Es ist bereits Nachmittag, als wir endlich in der Touristenhochburg

Sihanoukville ankommen. Leider empfängt uns die Stadt nicht

gerade freundlich, denn wir werden von der örtlichen Polizei

gestoppt. Die Beamten erklären uns, dass es in Kambodscha ver-

boten sei, bei Tag mit Licht zu fahren. So ein Mist, dass hatten wir

tatsächlich schon einmal irgendwo mal gelesen, hatten aber nicht

mehr daran gedacht. Auf unsere Frage, wie hoch denn die an-

gedrohte Strafe sei, bekommen wir von dem Polizisten allerdings

die etwas verwirrende Antwort „das liegt an euch!“ Wir tauschen

einen kurzen Blick aus, sind etwas verunsichert, vielleicht haben

wir uns ja verhört… also fragen wir noch einmal nach, doch auch

dieses Mal bekommen wir ein „das liegt an euch!“ als Antwort zu

hören. Das Ende der Geschichte? Wir feilschen mit den Polizisten

wie auf einem türkischen Basar und müssen schließlich statt der

geforderten 20 nur 4 USD bezahlen. Bleibt nur noch die Frage,