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Es dämmert bereits, als wir auf der Suche nach

einem geeigneten Nachtlager von der geteerten

Straße auf einen schmalen Pfad abbiegen. Dieser

entpuppt sich allerdings als sandige, von tiefen

Spurrillen zerfurchte Piste und so kommt es, dass

Bea in einem unachtsamen Moment die Kont-

rolle über ihre Reiseenduro verliert und in vollem

Schwung nach links in ein Gebüsch schießt. Es tut

einen ordentlichen Rumpser, dann kommen sie

und ihr Bike zwischen einigen mit langen Dornen

übersäten Sträuchern zu liegen.

Plötzlich verliert Bea die Kontrolle über ihr

Motorrad

Dank unseres Bluetooth-Headset bekommt Helmut

aber sofort Entwarnung, denn mal abgesehen von

ein paar Schrammen an Motorrad und Fahrerin,

scheint dank stabiler Tourenstiefel und umfang-

reichen Protektoren in Motorradjacke und –hose

nichts Schlimmeres passiert zu sein. Es ist bereits

dunkel, als das Motorrad endlich befreit und

wieder auf zwei Reifen steht. So müssen wir im

dern auch zu einer traditionell buddhistischen Mönchs-Zeremonie

eingeladen haben.

Gemäß den laotischen Traditionen muss jeder junge Mann, bevor

er heiratet, für mindestens sieben Tage in ein Kloster gehen, um

dort wie ein Mönch zu leben. Als wir am Kloster eintreffen, hat

sich bereits die gesamte Familie des Initianten sowie alle Ver-

wandten versammelt, um gemeinsam zu singen und zu beten.

Der junge Mann, der die nächsten sieben Tage als Mönch verbrin-

gen wird, ist in ein weißes Gewand gekleidet, und man hat ihm

sowohl die Kopfhaare wie auch die Augenbrauen abrasiert. Der

Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft und die Chants, die

für uns wie ein melodischer Sing-Sang in einer völlig fremdarti-

gen Sprache klingen, erfüllen den ganzen Raum mit einer sehr

spirituellen Stimmung. Die Einweihungszeremonie erstreckt sich

über den gesamten Vormittag, dann fährt die Familie zurück nach

Hause, während ihr Sohn in die Obhut der Mönche übergeben

wird.

Nach all dem Trubel und den Menschenmassen der letzten Zeit

sehnen wir uns nach unberührter Natur und der Möglichkeit,

unser Zelt mal wieder an einem einsamen Ort aufzustellen, und

so machen wir uns auf ins zentrallaotische Hinterland.

DANE ADVENTURE TEAM